Endometriose

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Tanja Endometriose

Hallo, ich heiße Tanja, bin 39 Jahre alt, habe eine 15 jährige Tochter und komme gebürtig aus Wilhelmshaven. Ich bin ein absoluter Neuling, was Foren angeht. Trotzdem will ich es versuchen. Mein Problem ist folgendes: Im August 2005 wurde bei mir eine 4-5 cm große Zyste bei einer Routineuntersuchung festgestellt. Die folgende OP brachte hervor, daß es sich hierbei um Endometriose handelt, die am besten zu beseitigen sei, indem ich schwanger werde. So die Erklärung der Ärzte im Krankenhaus und das am besten so schnell wie möglich, da ich ja auch nicht mehr die Jüngste bin. Mein Lebensgefährte und ich haben nach reichlicher Überlegung dies erfolglos versucht. Noch zu erwähnen ist, daß ich bislang nie schmerzen hatte. Nach eigenen Erkundigungen bin ich dann in einer Spezialklinik für Endometriose gelandet, wo man mich im Februar 2006 erneut operierte. Dort sagte man mir, daß es 4 Stadien der Endometriose gibt und daß ich zwischen Stadium 3-4 liege. Mein Darm ist leider auch verwachsen, was auch zu Verdauungsprobleme führt. Die Durchgängigkeit der Eileiter ergab, daß einer gar nicht mehr durchgängig ist und der andere nur verzögert. Dies hat zur Folge, daß ich in meinem Alter nur über eine IVF schwanger werden kann. Mein Lebensgefährte und ich haben dies in Erwägung gezogen und sind auch in einer Klinik gewesen, haben dies aber nach ca. 1 Monat abgebrochen. Was nun seltsam ist, daß ich seit einigen Zyklen wahnsinnige Bauchschmerzen habe. Ich bin kaum in der Lage, gerade zu gehen. Die Blutungen werden auch immer schlimmer. In der Endometrioseklinik sagte man mir schon damals, daß ich um eine Totaloperation nicht rum käme. Ich habe natürlich große Angst davor. Auch davor, wenn mein Darm von den Verwachsungen befreit werden soll. Muß denn tatsächlich gleich die Gebärmutter und alles was dazu gehört entfernt werden? Wie sieht das Leben nach der OP aus? Wie wirkt sich das auf meinen Hormonhaushalt aus? Muß ich Medikamente nehmen? Was passiert, wenn ich mich nicht operieren lasse? Fragen über Fragen! Da ich zur Zeit ziemlich ratlos bin, hoffe ich, daß mir einer von Euch einen Rat geben kann.
Liebe Grüße Tanja
 
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Wonneproppen RE: Endometriose

Hallo Tanja,

Zu Deiner Endometriosefrage kann ich nichts aus persönlicher Erfahrung schreiben (aber vielleicht taucht noch jemand auf.)
Vielleicht nützt Dir jedoch (tröstend) die Erfahrung, die meine Freundinnen gemacht haben.
Die 39jährige Freundin, kinderlos, hatte eine schnell wachsende, sehr große Zyste am Eierstock. Zunächst symptomlos beobachtet, dann aufgrund der Wachstumsgeschwindigkeit Empfehlung zur operativen Entfernung. Da ihre Familienplanung abgeschlossen war, entschied sie sich zur Radikaloperation mit Entfernung der Gebärmutter, der Eileiter und Eierstöcke.
Das Ganze liegt nun 2 Jahre zurück und sie hat es keinen Tag bereut.
Die Probleme durch das Wachstum der Zyste (Umfangszunahme, Schmerzen durch Verdrängung bei Raumforderung...) waren damit vorbei und bezüglich der weiblichen Physiologie: Nach der Op keine Hormongaben, keine klimakterischen Probleme, wenngleich ich die erwartet habe.
(Ganz im Gegenteil. Sie fühlt sich sogar besser -keine Regel und keine damit verbundenen Beschwerden mehr ;-))

Die zweite Freundin leidet enorm unter der Endometriose. Sie ist Mitte Dreißig, Kinderwunsch, diverse endoskopische Herdentfernungen haben keine Besserung gebracht (das ist manchmal so, weil sich das ektop liegende, der Gebärmutterschleimhaut ähnelnde Gewebe gerne neu bildet).
Da bei ihr der Kinderwunsch noch im Vordergrund steht, erträgt sie es und wartet.... auf Schwangerschaft. Letzters ist oft aufgrund der die Endometriose begleitenden Sterilität schwierig....
Dass sich Endometriosebeschwerden nach einer Schwangerschaft "wegentwickeln" ist mir unbekannt.
(Wenn dem so wäre, müßte man doch auch annehmen, dass Du nach der Geburt Deiner Tochter keine hättest entwickeln düfen, oder?)
Die Beschwerden sind abhängig von der Menstruation.... wer keine Mens hat, hat auch keine Beschwerden... Wer oft schwanger ist, hat weniger Menstruationsblutungen (="weniger Endometriose")
Medikamente dauerhaft einzunehmen ist auch immer mit Nebenwirkungen verbunden (wobei die Hormonananloga m.E. nach unerträglichere Begleiterscheinungen zeigen als die Schmerzunterdrücker). Da die Endometriose davon nicht weggeht, sondern nur die Schmerzen und Beschwerden gelindert werden, halte ich die operative Radikallösung für annehmbar (wenn der Kinderwunsch abgeschlossen ist, das war bei Euch zu Beginn nicht der Fall... und jetzt?).
Und Du warst in fachärztlicher Behandlung... ich glaube nicht, dass man Dir dort in Bezug auf das Ausmaß und die Lokalisation Deiner Endometrioseherde mit der Operationsempfehlung einen schlechten Rat gibt.

Eilt doch nicht, überleg´ einfach noch in Ruhe.

LG
Wonneproppen
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Tanja Endometriose

Hallo Wonneproppen,
vielen Dank, daß Du Dich so ausführlich zu diesem Thema geäußert hast. Es tut gut, daß mal jemand, der nicht mein Arzt ist, mir die Dinge aufzeigt, wie sie sind.
Für Deine Freundin mit dem Kinderwunsch hoffe ich sehr, daß dieser noch in Erfüllung geht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sehr das erfolglose "Probieren" eine nervlichen Belastung ist. Insbesondere, wenn einem auch noch die Zeit im Nacken hängt. Man setzt sich so dermaßen unter Druck, daß man gar nicht mehr weiß, wie man heißt. Tja, dann klappt natürlich gar nichts mehr.
An dieser Stelle ein ganz dickes Lob und Dankeschön an meinen Lebensgefährten, der mich immer wieder tröstete und aufbaute, wenn ich mal wieder völlig am Boden zerstört war.
Wie ich ja schon schrieb, haben wir eine Kinderwunschklinik aufgesucht, um unseren Kinderwunsch durch eine IVF zu erfüllen. Man muß sich diesen Schritt genau überlegen, denn auch das ist eine enorme Belastung, nicht nur für einen selbst, sondern auch für den Partner und die ganze Beziehung. Auch die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Wir hätten einen Kredit aufnehmen müssen. Wie dem auch sei, nach vier Wochen haben wir das Ganze abgebrochen. Ich hätte zwar gerne noch ein Baby bekommen. Aber nicht um jeden Preis! Ich habe mich jetzt damit abgefunden, daß ich keine Kinder mehr bekommen kann. Also werde ich Deinen Rat, wie auch den der Ärzte annehmen und mich einer Totaloperation unterziehen. Ich denke die Vorteile überwiegen die Nachteile, wie es sich ja bei Deiner anderen Freundin zeigt.smile

Vielen Dank noch mal,
Liebe Grüße Tanja
 
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