Physiognomik

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SQSQ Physiognomik

Hi.
Ich weiss nicht genau, ob ich im richtigen Forum bin, aber ich habe mich bemüht.
Bei mir geht es eigentlich um die Deutschhausaufgabe, aber...
Das Thema ist Physiognomik, bezogen auf Christian Wolf, die Hauptfigur der Erzählung "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" von Schiller.

Gegeben wurde das Zitat von J.C.Lavater:
"Die Schönheit und Hässlichkeit des Angesichts hat ein richtiges und genaues Verhältnis zur Schönheit und Hässlichkeit der moralischen Beschaffenheit des Menschen."
Also:
Je moralisch besser, desto schöner.
Je moralisch schlimmer, desto hässlicher.

Ich würde gerne wissen, was Ihr davon haltet; nicht unbedingt bezogen auf die Figur der Erzählung.
Ist Physiognomik eine Pseudo-Wissenschaft?
 
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Dr. Dokter

Also ich kenne den Begriff Physiognomie. Wir hatten das Thema mal in Anatomie angeschnitten; bei der mimischen Gesichtsmuskulatur. Ich würde definitiv sagen, dass dieser Teilbereich der Medizin vielleicht auch Psychologie den Begriff der Wissenschaft verdient, zumal es sicher Korrelationen gibt zwischen psychischem Wohlbefinden und Ausdruck in der Mimik Rock
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SQSQ

Öhm ja, ich glaub im Russischen heisst das Physiognomik, deshalb habe ich das auch so geschrieben grübelnd

Aber die Mimik hat doch eher etwas mit aktuellen Gefühlen und Gedanken zu tun. Sie prägt sich doch nicht ein, oder?
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Gilderoy

Unter "Physiognomik" versteht man die Wissenschaft, aus der äußeren Erscheinung auf den Charakter eines Menscheh schließen zu können. Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn, der in der Schillerzeit allerdings en vogue war. Die Bedeutung heute entspricht der der Astrologie, Typenlehre oder Homöopathie.

Aus den Vorstellungen der Physiognomik und der Phrenologie, die aus der Schädelform auf den Charakter schloß, entwickelte sich auch die nationalsozialistische Rassenlehre.

"Physiognomie" ist die äußere Erscheinung des Menschen.

Gildroy
 
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Wonneproppen Physiognomik-Persönlichkeitstypologien

Moin
In der Psychologie (eine Wissenschaft..g*) fallen die Persönlichkeitstypologien unter das Thema ´Persönlichkeit und Verhaltensstile`

Menschen unterscheiden sich in ihrem Verhalten: Marcel trinkt gerne mal einen, sitzt abends lange in Kneipen, flirtet gerne mit Mädchen und kommt regelmäßig zu spät zum Job. eberhard dagegen ist eher Einzelgänger, liest abends im Bett Lehrbücher und kommt stets 15min vor Vorlesungsbeginn in den Hörsaal.
Man fragt sich, worin die Ursachen darin liegen und bedient sich in der Psychologie einer Fülle von Theorien und hypothetischer Konstrukte, um die Unterschiede begründen zu können.
Als theoretische Grundlage der Wissenschaft eignen sich Modelle.
Zwei klassische Persönlichkeitsmodelle stammen von Siegmund Freud.
Das topografische Modell unterscheidet dabei drei Teile der Persönlichkeit (das Bewusste, das Unbewußte, das Vorbewusste). Im Freud´schen Instanzenmodell trennt man das "Es" vom "Über-Ich"und "Ich".
Zuvor haben sich Galenos (im 2.Jh) und Franz-Joseph Gall (1757-1828) bereits mit der Persönlichkeitstypisierung und Temperament befasst.
Galenos unterschied mit kategorialem Charakter folgende Temperamente: den heiteren und aktiven, lebenslustigen und -hungrigen SANGUINIKER Tanzen (sanguis: lat. Blut, rot) vom unausgeglichenen, leicht reizbaren LOL Hammer CHOLERIKER (Cholos: gelbe Galle), dann den bedächtigen und behäbigen PHLEKMATIKER (Phlegma oder Schleim) und den verzagten und schwermütigen traurig MELANCHOLiKER (schwarze Galle).
Im Mittelalter kam man ( Porta) auf die Idee, dass die Menschen Ähnlichkeit mit Tieren haben und auch deren Charaktereigneschaften hätten. z.B. Löwe oder "Schafsmensch". Diese Charakterkunde setzte sich bis ins 20.Jh durch und wird, glaube ich auch heute noch in Ausbildungsberufen, die sich mit Gruppengesprächen und Beratung geschäftigen, verwendet (einfach, um die Moderatoren auf die verschiedenen Menschen und deren Gesprächsstil vorzubereiten).
Später versuchte man aus der Ausprägung v.a. des Gesichtes auf Persönlichkeitseigenschaften zu schließen, z.B. ein vorstehendes Kinn sollte zeigen, dass jemand energisch und durchsetzungsfähig ist; das zurückweichende Kinn dagegen zeigt den Wilensschwachen.
Der Wiener Gall entwickelte dann die, von Gilderoy schon vorgestellte, "PHRENOLOGIE" zu einer eigenen Wissenschaft. Gall glaubte, dass unterschiedliche Schädelformen auf unterschiedliche Größen des darunterliegenden Gehirns deuten und verwies wiederum auf spezifische Talente und Verhaltensweisen.
Übrigens: Gall entwickelte seine Theorie schon im knabenhaften Alter von 9 Jahren, als er einen "kuh-äugigen "Mitschüler beobachtete, welcher sich Fremdworte sehr viel besser merken konnte als andere Kinder, worauf er fortanvorstehende Augen und ein ausgeprägtes verbales Gedächtnis für zusammengehörig hielt.

Der deutsch Nervenarzt KRETSCHMER beobachtete Zusammenhänge zw. Körperbau, Charakter und Neigung zu bstimmten psychiatrischen Erkrankungen.
Durch ihn bekannt:
der LEPTOSOME Typus, der ATHLETISCHE Typus, der PYKNISCHE und der DYSPLASTISCHE Typ

Letzteres will mir unter Physiognomik am ehesten einfallen.

und das bringe auch ich in Verbindung mit der "deutsche-nationalsozialistischen Rassenlehre". Ob und was daran wahr ist, will ich dahingestellt sein lassen und es für eine Pseudowissenschaft halten.

Lieber Gruß vom Wonneproppen
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physilo RE: Physiognomik

Physiognomik ist die Lehre von Carl Huter (1861-1912) der sagt, dass alles was wir im Inneren erleben im Äußeren sichtbar ist. Er ist von der Keimblatttheorie und der Kraftrichtungsordnung ausgegangen.
 
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