Motorischer Regelkreis Basalganglien Parkinson

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carinche Motorischer Regelkreis Basalganglien Parkinson

Hallo, muss im Rahmen einer Facharbeit über Parkinson etwas wissen.
Also Es ist ja so das durch den Dopaminmangel in der Substantia nigra zu einer verstärkten Stimulation des Gpi kommt, welcher den Thalamus dann verstärkt hindert. wenn ich das richtig verstanden habe. So jetzt steht hier in so nem Schaubild, dass das Dopamin im Regelfall an dem STREIFENKÖRPER abgegeben wird. Was ist mit diesem Streifenkörper gemeint???

Hoffe jemand kann mir das sagen. Danke schonmal.
 
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Wonneproppen RE: Motorischer Regelkreis Basalganglien Parkinson

Guten Abend, carinche.

Morbus Parkinson, eine Krankheit mit Dopaminmangel, der für ein Ungleichgewicht zwischen erregenden (per Acetylcholin) und vorwiegend hemmenden (per Dopamin) Synapsen im Striatum sorgt.
Die Symptome sind Dir sicher klar: Bewegungsarmut (Akinese), erhöhter Muskeltonus (Rigor) und Extremitätenzittern in Ruhe (Tremor).

Dein Frage bezieht sich auf die verstärkte Stimulation von Gpi und die Wirkung auf den Thalamus.
Was kürzt Du mit "Gpi" ab?

Das Prinzip der Verschaltung im Striatum (das extrapyramidal-motorische System) ist dir bekannt? Zur Wiederholung:
Putamen und Corpus caudatum sind das Striatum. Es erhält Eingangsinformationen aus allen Kortexteilen und projiziert diese via Pallidum und Thalamus zurück zum frontalen Kortex. Zwischendrin werden die Informationen moduliert und zwar durch dopaminerge Neurone aus der Substantia nigra.
Die Aktivität einzelner Zellen im Pallidum kodieren Kraftaufwand und Bewegungsrichtung.
Das entspricht einer regulatorischen Funktion. Bewegungsabläufe- so wie sie dann ausgeführt werden- müssen zuvor also optimiert und sakaliert werden, damit sie zielgerichtet ausgeführt werden können.
Soviel also zum groben Ablauf.

Was Du nun meinst, scheint den Transmitter Dopamin und die enzymatische Funktion des Rezeptors zu betreffen...
Dopamin kann:
* am D1-Rezeptor ATP zu cAMP umwandeln;
*am D2-Rezeptor die Umwandlung zu cAMP mittels eines anderen Enzyms verhindern;
*über inhibitorische Autorezeptoren die eigene Freisetzung an Synapsen verhindern.

Um da hilfreich antworten zu können, müßte ich wissen, was Du mit Gpi meinst.

Danke

wonneproppen
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Gilderoy RE: Motorischer Regelkreis Basalganglien Parkinson

"Streifenkörper" ist die deutsche Übersetzung von "corpus striatum", von Wonneproppen im Klinik-Slang als "Striatum" bezeichnet.

"Gpi" dürfte wohl "Globus pallidus" sein.

M. Parkinson ist keine Dopaminmangelkrankheit, wie ein häufiges Mißverständnis lautet. Es eine degenerative Erkrankung mit Zerstörung dopaminergen Neuronen. Eine Versorgung mit Dopamin ist daher nur symptomatisch und keineswegs kurativ.

Zu denen Erläuterungen von Wonneproppen über die Verschaltungen der Basalganglien kann ich nur meinen Hut ziehen; sowas habe ich nicht mehr abrufbar im Kopf.


Gilderoy
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Wonneproppen RE: Motorischer Regelkreis Basalganglien Parkinson

Hallo gilderoy,

ich muß zugeben, es klingt mißverständlich.
"... eine Erkrankung mit Dopaminmangel"
Ätiopathologisch steht die Degeneration der dopaminergen Neurone im Vordergrund. Daraus resultiert eine verminderte Dopamin-Synthese.

Somit spricht man vll. besser von einem Dopaminverlust.
Um noch einmal ganz schlau daher zu kommen: Atrophie der melaninhaltigen Zellen in der Substantia nigra bedingt die verminderte Dopaminsynthese.

Weiterhin wird der Dopaminverlust im Streifenkörper (fg*) durch den Ausfall der nigro-striatalen Projektion und dadurch bedingter postsynaptischer Degeneration dopaminerger Neurone erklärt.

Soweit mir bekannt ist kann man die oben beschriebene Degeneration weder im EEG noch im CCT sehen.

Vermag man es im MRT zu erahnen oder bleibt es eine klinischer Diagnose?

Und was ist mit PET? Geht es dadurch?

LG
Wonneproppen
 
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Gilderoy RE: Motorischer Regelkreis Basalganglien Parkinson

Lieber Wonneproppen,

das war keine Kriitk, sondern eine Anmerkung für unsere jüngeren Kollegen. Mit Zunge So genau, wie Du es da schreibst, will ich es auch gar nicht wissen...

Aber immer wieder stößt man auf die Vorstellung, daß die orale Dopamingabe eine kausale Therapie darstelle, und das stimmt eben nicht.

Ich kann im MR nie etwas sehen, vielleicht mag es im Einzelfall so sein. Da ich ja kein PET mache, habe ich auch keine differenzierten Kenntnisse über die Sichtbarkeit in dieser Methode.

Gilderoy
 
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