Krankheit

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michael19 Krankheit

Hi!

Ich habe folgende Aufgabe bekommen. Ich habe versucht die Fragen zu bearbeiten. Bin aber nicht wirklich weit gekommen. Kann mir vielleicht einer weiterhelfen? Vielen Dank im Voraus!

Eine 47-Jährige Patientin, die seit ihrem 14. Lebensjahr an einem insulinpflichtigen Diabetes mellitus leidet, klagt über Prickeln und Taubheit in den Füßen und Fingern. Die neurologische Untersuchung ergibt leicht abgeschwächte Sehnenreflexe an den unteren Extremitäten. Die Nervenleitgeschwindigkeit ist am N. peroneus deutlich herabgesetzt. Die EMG-Antwort ist bei proximaler Nervenstimulation gegenüber distaler Nervenstimulation deutlich herabgesetzt.

1. Erklären Sie anhand einer Zeichnung das Prinzip der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit.
2. Wie erklärt sich die Leitungsgeschwindigkeit unterschiedlicher Nervenfasertypen?
3. Wie wird sich die Leitungsgeschwindigkeit bei einer demyelinisierenden Erkrankung verändern? Welche Veränderung ist demgegenüber bei einer axonalen Degeneration zu erwarten?
4. Wie erklären Sie die Beschwerden der oben genannten Patientin?
5. Erklären Sie den EMG-Befund.


Zu 2: Je größer der Durchmesser und stärker die Myelinisierung desto schneller ist die Leitungsgeschwindigkeit. (z.B. ist A± schneller als A²)

Zu 3: Leitungsgeschwindigkeit nimmt ab. Es kommt zu motorischen und sensiblen Ausfällen.
 
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Thomas

Hi,

was hast du dir denn schon überlegt bzw. wo bist du denn nicht weitergekommen?

Gruß,
Thomas
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Doc Peregrino RE: Krankheit

Hallo Michael19,

Deine Patientin leidet wahrscheinlich an einer diabetischen Polyneuropathie. Durch Mikroangiopathie, bei der sich Zuckermoleküle an den Basalmembranen der kleinsten Gefäße anlagern (Glycolysierung) und reaktiv sich die Gefäßwände verdicken und das Lumen einengen/verschließen, ist die Versorgung der Nerven, besonders distal, nicht mehr gewährleistet, so dass sich distale Reflexe und besonders an den Füßen die Sensibilität abschwächen (aufheben).

Wenn man fürs EMG einen Nerven reizt, der von einer Mikroangiopathie beeinträchtigt ist, wird die Antwort vom Muskel auch abgeschwächt sein. Vielleicht ist bei proximaler Reizung der Verlust an ursprünglich gereizten Nervenfasern zu groß (sagt Dir der Begriff "motorische Einheit" etwas?) das weniger Muskelfasern diesen Reiz erhalten. Entprechend vielleicht die höhere Ausbeute bei distaler Reizung, obwohl ja der Schaden distal größer sein müsste.

Zu 1: Zeichnen kann man hier leider nicht, steht aber in jedem Physiologiebuch. Oder Neurologie.

Zu 2: Jepp!

Zu 3: Weiß ich so jetzt auch nicht. Beispiel einer demyelinisierenden Krankheit wäre das Guillian-Barré-Syndrom. Je nach Stelle der Messung und Progredienz der Demyelinisierung kann die NLG normal, aufgefranst oder gar nicht vorhanden sein.

Wo kein Axon vorhanden ist, kann auch kein Aktionspotential abgeleitet werden. Ohne Kabel kein Strom.

Zu allem muss ich allerdings sagen: Über EMG- und NLS-Auswertung weiss ich herzlich wenig. Ich hoffe, Du kommst mit der medizinischen Ausdrucksweise klar, ich weiß Deinen Wissensstand ja nicht.
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Doc Brown RE: Krankheit

Zitat:
4. Wie erklären Sie die Beschwerden der oben genannten Patientin?


Kribbeln,Brennen und Mißempfinden in den Extremitäten sind ein Zeichen der diabetischen Polyneuropathie, dabeii kommt es zur Schädigung von Nerven - wahrscheinlich in Folge krankhafter Veränderungen der sie versorgenden kleinsten Gefäße (also der so genannten Mikroangiopathie) - sowie zur Störung des Sorbitstoffwechsels.

Doc Brown
 
 
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