giftige Ameisensäure?

Neue Frage »

Auf diesen Beitrag antworten »
Tha_Jokaa giftige Ameisensäure?

Hi!

Warum brennt eigentlich Ameisensäure so und Citronensäure überhaupt nicht ... schließlich essen wir ja Zitronen?!


*verwirr*
 
Auf diesen Beitrag antworten »
Gilderoy

Verstehe die Frage nicht. Wieso soll etwas brennen können, nur weil wir es essen?

Oder schwirrt Dir etwas von der "Verbrennung" im Körper zur Energiegewinnung durch den Kopf? Falls das so ist, musst Du erst mal banalste Grundlagen lernen; soviel an Nachhilfe kann zumindest ich hier nicht leisten.

Gilderoy
Auf diesen Beitrag antworten »
seimAn

ich glaube mit "brennen" meint er wenn Dich eine Ameise anpisst tuts weh und wenn du Dir ne Zitrone über der Hand auspresst tuts nicht weh..?!

Ich kann nur folgendes vermuten:

Die Ameise bespritzt DIch wenn sie sich bedroht fühlt nicht mit reiner Ameisensäure HCOOH, sondern mit einem Gift, in der noch andere Stoffe enthalten sind.

In der Zitrone ist auch keine reine Zitronensäure enthalten, zumindest nicht in so hoher Konzentration, dass es "brennt".

Angaben ohne Gewähr...
Auf diesen Beitrag antworten »
NIPIAN

Reine Grundlagen werde ich ebenfalls nicht rüberbringen. Wikipedia schafft dem in knapp 10 Minuten abhilfe.

Ich denke, Du meinst die natürlichen Säuren. Sprich: Konzentrationsabhängig.

Zitronensäure in der Zitrone kommt in etwa zu 7% (pKs im Reinen ~ 3,14) vor.
Ameisensäure hingegen zu etwa 60% (pKs im Reinen ~3,75).

Im Reinen bedeutet der Einfachheit halber, nicht mit viel Wasser. Ansonsten wirken sie schwächer. Das ist in diesem Fall der entscheidende Auslöser, weshalb Ameisensäure von Ameisen mehr brennt, als eine Zitrone.

Wobei ebenfalls die Verletzung der Epidermis ne Rolle spielt. Schonmal Zitronensaft über eine Schürfwunde laufen lassen? Ich würd's nicht empfehlen. Ameisensäure schon gar nicht. Für alle Masochisten unter euch: Im Wald hinfallen und anschließend vor einen Haufen Formica rufa stellen und blöde Sachen machen. Keine Sorge, soetwas macht man sicher nur einmal.

Lasst euch das von einem Ameisenhalter gesagt sein *rofl*!
 
Auf diesen Beitrag antworten »
Tha_Jokaa

Ah ok, die Verdünnung macht's ... alles klar.
Auf diesen Beitrag antworten »
Gilderoy

Meine Güte, ich habe das Wort "brennen" ja gründlich mißverstanden. Hatte vor meinem geistigen Auge ein lustiges Feuerchen angefacht, was mit Ameisensäure und mit Zitronensäure wirklich schlecht geht.

Zum Glück gibt es User, die klüger lesen als ich.

Gilderoy
Auf diesen Beitrag antworten »
NIPIAN

Dann bekäme die sogenannte Feuerameise einen ganz neuen AspektLOL Hammer ...

*g* Da es scheinbar nur drei Profis (Wonneproppen, jama, Deiner einer) gibt, die sich den Fragen regelmäßig mit einem gigantischen Grundwissen widmen, sei es Dir für dieses Mal verziehen *großzügigegestemach*...

Ernsthaft: Citronensäure, Ameisensäure... unter welche Rubrik fällt diese Art der Energiegewinnung diesbezüglich? Oder werden sie erst umgebaut und anschließend die Metaboliten zur Anaplerose genutzt?
Hab davon noch nie gehört/gelesen, was bei weitem nicht induziert, dass es diesen Weg nicht gibt.
Auf diesen Beitrag antworten »
Gilderoy

Ameisensäure ist meines Wissens ohne Bedeutung im menschlichen Stoffwechsel.

Zitronensäure kann natürlich in den Zitronensäurezyklus eingeschleust werden und dient so dann zur Energiegewinnung. Zitronensäure kann also vom Menschen sowohl synthetisiert als auch genutzt werden.

Gilderoy
Auf diesen Beitrag antworten »
Wonneproppen Methanol

Soso,

da gibt /gab es eine lustige Unterhaltung über Ameisen und Zitronen.... Sehr interessant.

Hallo all together
Wink
So ganz am Rande möchte ich noch etwas loswerden, dass der offensichtlich von Euch so gering geschätzten Ameisensäure etwas mehr medizinische Wichtigkeit verleiht.

Denn so ohne, wie gilderoy es beschreibt, ist sie gar nicht.
Lehrer
Ameisensäure, auch Methansäure genannt, ist ein Oxidationsprodukt von Formaldehyd.
Formaldehyd ist allen bekannt, denke ich. Und gilt als gefährlich ;-)

Kurzer Ausflug passend zum Wochenende, an dem viele dem absoluten Unfreund Alkohol zusprechen.
1.) Alkohol = Ethanol.

2.) nun bringe ich das Speedwayfahren ins Spiel:
Ein Speedwaymotorrad fährt anders als Motocross, Straßenmotorräder und Autos etc. nicht mit Benzin, sondern mit Methanol.

Super-ober-giftiges Zeugs, verbrennt allerdings rückstandsfrei (anders als benzinbetriebene Fahrzeuge). Ähnelt in Geruch und Geschmack dem Ethylalkohol....sollte man allerdings besser nicht trinken.
Dooferweise kann man sich mit diesem Alkohol ganz fürchterlich vergiften. Denna uch beruflich bedingt gibt es viele Menschen, die Kontakt dazu haben (außer den Speedwayfahrern ;-) man beschreibt diese chronische Intoxikation auch mit einer BK-Nummer und darf sich als "Berufskranker" titulieren.
Wer Methanol nicht chronisch als Farbzusatz und Reinigungsmittelzusatz einatmet oder via Haut resorbiert, der hat es versehentlich geschluckt oder ist am Wochenende Prost auf mit Frostschutzmittelverunreinigten Wein o-ä. hereingefallen.
DAS IST unter Umständen TÖDLICH.
Warum?
wegen der Ameisensäure

Methanol wird verstoffwechselt zu ( Formaldehyd) und Ameisensäure

Alles fängt ganz harmlos an: mit Kopfschmerz und Schwindel - man denkt sich nichts dabei.
Dann kommt Erbrechen hinzu - das ist dann schon komisch.
Die Sehstörungen führen dann zu Erblindung und nebenbei stellt man Muskelkrämpfe fest...besonders die Atmung ist erschwert. Über Koma gehts in den Tod. (schwere Azidose)

Bei der chronischen Exposition sind die Augenbindehäute gereizt, man füllt ne Atemwegsreizung, Kopfweh und Ohrensausen Sehstörungen bis zum zentralen Skotom. Von den Nervenläsionen und dem Leberschaden spricht man dann später.

Als Antidot... und da freuen sich jetzt die "Wochendsäufer" (bitte nicht hauen, bitte!!)
gibt man neben anderem reinen Alkohol.
Es wird ein Alkoholspiegel von bis zu 1 Promille agestrebt. Das hemmt die Metabolisation zu Ameisensäure ) und nebenbei kann man mit Folsäure-gabe die Elimination der Ameisensäure beschleunigen.



Trotzdem allen hier ein erholsames Wochenende.

wonneproppen
Auf diesen Beitrag antworten »
NIPIAN

Ich quassel nochmal kurz etwas dazu:

Das Enzym Alkoholdehydrogenase unterscheidet kaum (nicht nicht!) zwischen Methanol und Ethanol. Allerdings passt Ethanol besser ins Schloss als Methyl ("Werner, dass kanssu in dein Moped tun, dann gehssu ab wie'n ge-geölter Blitzzz!" O-Ton Röhrich).

Kombination aus Wonneproppens Wissen und meiner Phantasie: Somit bleibt das Methanol größtenteils erstmal so, wie's der Mensch geschaffen hat und verwandelt sich nicht auf einmal in fieses Formaldehyd etc. Das schafft ein wenig Zeit für eine schrittweise Elimination mit weniger extrem letalen Auswirkungen.

Oder funzt des anders?
 
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen