Antidepressiva absetzen bei rezidivierender Depression

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Farberleben Antidepressiva absetzen bei rezidivierender Depression

Meine Frage:
Wie stehen Sie zu der Aussage, das man bei rezidivierender Depression (und PTBS) ein langjähriges Antidepressiva (60 mg Duloxetin) nie mehr absetzen sollte. Patientin 62 Jahre alt, nach erfolgreicher Traumatherapie stabil, viel Vorerfahrungen mit Therapien in früheren Jahren, aber nicht so nachhaltig erfolgreich wie die Traumatherapie.
Sie selbst fühlt sich schon länger stabil genug ohne Antidepressiva auszukommen und nimmt zusätzlich Abends noch Quetiapin 100 mg. Aussage des behandelnden Arztes. Die Patientin versteht sehr wohl die Sorge des Arztes und das er wohl kein Risiko eingehen will. Sie hatte trotzdem eigenständig das Duloxetin abgesetzt. Ihr ist auch klar das Ausschleichen die bessere Methode ist. Hatte dies auch im letzten Jahr versucht, aber sofort, obwohl nur wenige Kügelchen weniger, massive Absetzbeschwerden bekommen. Diesmal, trotz direkten Absetzens, waren erst keine Absetzbeschwerden vorhanden, die fingen aber ca. 1 1/2 Wochen (jetzt sind es 2 1/2 Wochen) nach dem Absetzen an. Magen-Darm-Probleme, Kaltschweiss, Nah am Wasser gebaut (ohne depressiv zu sein), reizbar. Der behandelnde Arzt meinte, "Nah am Wasser gebaut wäre Ausdruck der Depression". Dieses Gefühl hat die Patientin nicht. Wobei das ja auch immer was mit Verdrängung zu tun haben kann. Der Patientin ist sehr reflektiert und ihr ist bewusst das es auch zu einer Selbstüberschätzung oder Verdrängung kommen kann in Bezug auf das Absetzen. Sie hat jetzt die Möglichkeit, auf Empfehlung ihres Arztes die Duloxetin 60 mg wieder zu nehmen oder noch eine Weile weiter zu versuchen ohne auszukommen in der Hoffnung das die Absetzsymptome bald wieder rückgängig sind.

Meine Ideen:
Noch unklar wie mit der Problematik umzugehen ist. Immerhin sind 2 1/2 Wochen ohne Antidepressiva, wenn auch mit Absetzproblematik geschafft.

Die Patientin fragt sich, ob es wirklich sein kann das es ohne "Chemie" nie wieder gehen soll. Zumal ja auch die AD Nebenwirkungen haben. Und ob die AD überhaupt noch wirken nach so vielen Jahren. Ob es nicht eigentlich das grösste Problem an der Sache ist, die AD wieder "aus dem Körper" zu bekommen, da das Absetzen bzw. die Absetzproblematik nicht ohne ist.

Sie fragt sich zudem, ob z.B. das Nahe am Wasser gebaut nicht auch eher ein Teil der Absetzproblematik ist und nicht ein Teil der Depression.
 
 
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