Besser schlaflos oder Schlafmittel?

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rishi Besser schlaflos oder Schlafmittel?

Hallo!

Ich leide seit 2 Jahren unter schlimmen Schlafstörungen und weiß welche Auswirkungen Schlaflosigkeit auf Gedächniss und Konzentration hat.
Nun wurde mir Mirtazepan gegen Schlafstörungen verschriegben, allerdings habe ich gelesen, dass auch dieses zu Konzentrationsstörungen und Müdigkeit führt.

Schon lange frage ich mich deshalb. Was hat eigentlich die schlimmeren Auswirkungen auf das Gehirn: Nichts zu schlafen oder so ein Medikament zu nehmen?

Kennt jemand vielleicht Bücher oder Links zu diesem Thema?

Dank und Gruß

Rishi
 
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Gilderoy RE: Besser schlaflos oder Schlafmittel?

Ich habe keine Angst vor Medikamenten. Daher habe ich auch eigene Erfahrungen mit Schlafmitteln, die ich allerdings nur zur Bekämpfung des Jet-lags einsetze. Selbst dabei merke ich recht schnell einen Gewöhnungseffekt.

Schlafmittel (nun ist Mirtazepam doch kein Schlafmittel im engeren Sinn?) sind eigentlich keine Dauermedikamente und sollten idealerweise nur eingesetzt werden, wenn es sich um einen voraussehbar kurzen Zeitraum handelt.

Dein Fall liegt eher anders. Nun muß man mit mit der Selbsterfahrung der Schlaflosigkeit sehr kritisch umgehen; das Zeitgefühl funktioniert im Schlaf nicht. Wie soll man wissen, wie lange man geschlafen hat? Wenn ich mich daran erinnere, wie viele Menschen mir schon erzählt haben, daß sie seit Wochen nicht geschlafen haben, bin ich entweder von medizinischen Wundern umgeben - oder ich darf alles nicht so ernst nehmen.

Nun ist vom sichren Port gemächlich raten, daher kann ich nur Dir nur raten, fachmännische Hilfe zu suchen (was Du wohl auch getan hast).

Die ursprüngliche Frage, was schlimmer sei, Schlaflosigkeit oder Schlafmittel, fand ich sehr spannend. Daß ein Schlafmittel zu Müdigkeit führt, ist aber absehbar: wie soll es denn sonst wirken?

Zu Mirtazepam kann ich keinen fundierten Kommentar abgeben, da ich keine solchen Medikamente verschreibe.

Gilderoy
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Wonneproppen RE: Besser schlaflos oder Schlafmittel?

Also Mirtazepan oder Mirtazepam sind mir nicht bekannte Bezeichnungen für ein Pharmakon.
Es gibt das Antidepressivum Mirtazapin.
wirkt über Alpha 2-Rezeptorblockade und macht eine verstärkte noradrenerge/serotonerge Übertragung.

Solltet ihr vom Benzodiazepam Midazolam sprechen?
Das nun wiederum ist ein Sedativum, dass einen"richtig weghaut" und wird nicht als Schlafmittel sondern zur Sedierung vor operativen Eingriffen oder der Intubation eingesetzt, auch als dauerhafte Sedierung, dem sog. künstlichen Koma.

Zu rishis Schlafproblem:

Ich gehe mal davon aus, dass Du/Sie noch jung bist/sind und ein organisches Leiden ausgeschlossen wurde.

Dennoch wird irgendwas ursächlich für die Schlafstörung sein.
Ergo muß jene Ursache behandelt werden. Das passiert nicht mit einem Schlafmittel.
Zumal jene alle physiologischen Schlafstadien verändern und nicht den „gesunden“ Schlaf induzieren.
Insofern ist das wie-auch-immer-geartete Schlafmittel schlechter als Schlaflosigkeit.
ich möchte mich auch gilderoy anschließen:
Nun ist vom sichren Port gemächlich raten, daher kann ich nur Dir nur raten, fachmännische Hilfe zu suchen

Ich verschreibe Schlafmittel absolut ungern, und wenn dann nur an über 70jährige, die eine Einschlafhilfe zeitlich begrenzt aufgrund besonderer Lebensumstände benötigen (z.B. Krankenhausaufenthalt mit Mehrbettunterbringung und konsekutiver Lärmbelästigung)


Wer seit 2 Jahren unter schlimmen Schlafstörungen leidet, der benötigt m.E. eine Psychotherapie, mit deren Hilfe er "sein Leben umkrempeln lernt".

Zum Lesen: Borbély, A. Das Geheimnis des Schlafs.
Insbesondere das Kapitel 6 (übrigens eine onlineversion)


LG
Wonneproppen
 
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